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24.01.2023
Touristisches Leitbild lässt Chancen links liegen
Im internationalen Maßstab wird Beethoven eher mit Wien assoziiert als mit Bonn. Beethoven ist jedoch ein Sohn Bonns und hat hier die prägenden ersten zwei Jahrzehnte seines Lebens verbracht, seine Ausbildung zum Musiker genossen und durch das Vorspiel, neudeutsch Audition, vor Haydn in der Bad Godesberger Redoute den entscheidenden Impuls für seine spätere Karriere als weltweit geachteter und bewunderter Komponist der Romantik erhalten. Das touristische Leitbild bezieht die Lage Bonns als Tor zum romantischen Rhein ein. Die Verbindung Beethoven – Romantik ist bereits vorhanden. Zusätzlich besteht über die Mutter Beethovens, die aus Ehrenbreitstein bei Koblenz stammt, auch eine starke Verbindung zum letzten Abschnitt des Mittelrheintals, welches bei Bonn endet und in den Niederrhein übergeht, weshalb sich für Bonn und das rheinaufwärts angrenzende Tal die Vermarktung mittels des international gängigen Begriffs Valley (vgl. Silicon Valley) förmlich aufdrängt. Von der Ausbildung und Karriereentwicklung Beethovens lässt sich auch die Brücke schlagen zum Wissenschaftsstandort Bonn mit den benachbarten Hochschulstandorten in Sankt Augustin, Rheinbach, Bad Honnef und Remagen.
Insofern wäre die Marke „Beethoven Valley“ sowohl für die Vermarktung im Tourismus als auch für die Vermarktung des Wissenschaftsstandorts einsetzbar. Eine solchermaßen erweiterte Markenverwendung würde zu einer kumulativen Markenwahrnehmung führen.
Mit seiner Godesburg, dem Münster, der Doppelkirche in Schwarzrheindorf, den Barockbauten aus der Wittelsbacherzeit (Altes Rathaus, Universität, Poppelsdorfer Schloß, Heilige Stiege, Michaelskapelle), seiner Südstadt und seinem Villenviertel, der kurfürstliche Zeile nebst Redoute, den HiCoG-Siedlungen, seinen Plenar- und Konferenzbauten, den Kreuzbauten, dem Post-Tower, dem Gebäude der Deutschen Welle, der American Chapel – die Aufzählung kann nur unvollständig sein – besitzt Bonn auch einen großen Fundus für architektonisch Interessierte, der bislang nicht in dieser Form zusammengefasst und touristisch vermarket wird, sich aber hierfür bestens anbietet.
Durch seine Lage gegenüber dem Siebengebirge ist in Bad Godesberg der Romantische Rhein am besten und auch am besten ausgebaut zu erleben. Einzigartig ist der Spaziergang ab Plittersdorf am Ufer rheinaufwärts, das Siebengebirge ständig im Blick. Die Rheinaue, der Panoramapark oder der Drachensteinpark, die Godesburg und der Rodderberg bieten immer wieder neue Ausblicke auf das Siebengebirge im Panoramaformat. Historische Gaststätten am Rheinufer, wie der Schaumburger Hof, die Bastei, das Hotel Dreesen und das und das Weinhäuschen am Rhein ergänzt um das Restaurant Petersberg liefern immer wieder Möglichkeiten zur Einkehr und den Blick auf das Siebengebirge bei einem Glas Wein zu genießen. Umso bedauerlicher ist, dass dem Potenzial Bad Godesbergs zur Stärkung des Gesamt-Bonner Tourismus‘ seit Jahrzehnten so wenig Beachtung geschenkt wird.
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