Neuigkeiten
Zurück zur Übersicht
19.01.2023
Klimaplan: Erste Einschätzung auf Anfrage des General-Anzeiger Bonn
Der Entwurf zum Klimaplan der Stadt Bonn erzeuge in seiner aktuellen Fassung zu wenig CO2-Einsparung, zu hohe Ausgaben und sei zu wenig nachhaltig, so fasste es Wolfgang Heedt, Bezirksverordneter der Freien Demokraten, in der Sitzung der Bezirksvertretung am 18.02.2023 zusammen. Zu bemängeln sei die derzeit noch schwache Datenqualität des Klimaplans, der sich in dieser Fassung noch nicht als Entscheidungsgrundlage für Ressourcenallokationen in Millionen Euro Höhe und Priorisierungen eignen würde. „Der Klimaplan versucht mit seinem Umfang von 500 Seiten zu beeindrucken. Leider ist dabei zu viel Prosa und zu wenig Substanz entstanden. So werden für das bis 2035 zu Verfügung stehende Restbudget von 15.700 Kilotonnen CO2, selbst bei wohlwollendster Betrachtung, nur 5.400 Kilotonnen an Kompensationsmöglichkeiten angeboten,“ so Heedt. Im Klimaplan würden Basics für verkehrspolitische Entscheidungen fehlen, wie z.B. statistisches Material zu Berufspendelnden. Unklar sei auch, wo die für den im Klimaplan ausgewiesenen Ausbau von Freiflächenphotovoltaik im Umfang von 200 MWp benötigen Flächen innerhalb der Bonner Stadtgrenzen zu finden sein sollen. Was angesichts des Handlungsdrucks überhaupt nicht zur gebotenen Dringlichkeit passe sei, dass eine Große Anfrage der FDP, die Verwaltung möge einmal aus dem Bonner Solardachkataster die Potenziale ihrer Liegenschaften für Photovoltaik aufaddieren, seit vier Monaten nicht beantwortet sei. Als sehr bedenklich stuft Heedt ein, dass bei mehr als 40 Maßnahmen aus dem Klimaplan die CO2-Einsparung als „nicht quantifizierbar“ angegeben sei. Dies berge die große Gefahr in sich, dass es zu massiven Fehlallokationen von Ressourcen komme, die bei den bis 2035 veranschlagten 442 Millionen Euro Gesamtaufwand schnell bis in den hohen zweistelligen Millionen Eurobereich reichen könnten. Konkret werde die Verwaltung im Klimaplan allerdings beim regulierungstechnischen Instrumentarium zum Anziehen von Daumenschrauben im Bauwesen. Angesichts des energetischen und sonstigen technischen Zustands vieler kommunaler Gebäude sei es jedoch wünschenswert, die Verwaltung würde erst einmal den Zeigefinger gegen sich selbst erheben. Heedt ruft die Bevölkerung auf, sich intensiv mit dem Klimaplan zu befassen, da dieser Auswirkungen auf jeden einzelnen entfalten würde, ob beim Wohnen oder bei der Mobilität. Alles in allem weise der Entwurf zum Klimaplan noch erheblichen Qualifizierungsbedarf auf.
Zurück zur Übersicht